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Veröffentlichungen von Dr. H. Christian Lüling (Auswahl):

Arthur Rich, ein herausragender schweizerischer Sozialethiker, prägte mit seiner Arbeit und seinen Ideen maßgeblich die Diskussion über soziale Gerechtigkeit, Ethik in der Wirtschaft und die Verantwortung von Unternehmen. Geboren am 8. Juni 1910 in Zürich, Schweiz, und verstorben am 15. Juli 1992, hinterließ er ein reichhaltiges Erbe, das bis heute in der Welt der Ethik und Sozialwissenschaften nachhallt.
Frühes Leben und Bildung
Nach Schulbesuch in Neuhausen und Schaffhausen war Arthur Rich 1925-30 als Hilfsarbeiter, später als Mechanikerlehrling in Schaffhausen tätig. Hier kam er in Kontakt mit der religiös-sozialen Bewegung um den Zürcher Sozialethiker Leonhard Ragaz (1868–1945). 1932 legte er nach zweijähriger Vorbereitung das Abitur ab und studierte anschließend Theologie, Nach der Ordinierung 1938, wirkte er bis 1947 als Pfarrer in Hemmental (Kt. Schaffhausen), seit 1941 auch als Religionslehrer an der Kantonsschule. In diese Zeit fällt seine Promotion zum Dr. theol. an der Universität Zürich, gefolgt von der Habilitation 1953. 1964 gründete er hier das Institut für Sozialethik, dessen Direktor er bis 1977 war. Nach seiner Emeritierung 1976 hatte Arthur Rich bis 1978 einen Lehrauftrag für Sozialethik an der ETH Zürich.
Ein bleibendes Erbe
Das Vermächtnis von Arthur Rich lebt weiter in der Art und Weise, wie soziale Gerechtigkeit, Ethik und Verantwortung in der modernen Gesellschaft zu verstehen ist. Seine Ideen und sein Engagement haben eine dauerhafte Präsenz in den Bereichen der Ethik und Sozialwissenschaften hinterlassen, und seine Schriften sind nach wie vor Quellen der Erkenntnis und Inspiration für jene, die sich mit diesen wichtigen Fragen befassen.
Rich galt als Pionier einer konsequent auf den Dialog mit Wirtschaftswissenschaften und wirtschaftlicher Praxis ausgerichteten evangelischen Wirtschaftsethik und ist auch über seine Zeit hinaus ein geachteter Meinungsbildner in wirtschaftlichen Fragen, aber auch in anderen Gebieten der Sozialethik. Ziel des Dialogprozesses waren für Rich „sachgemäße“ ethische und „menschengerechte“ sozialökonomische Urteile im Blick auf realisierbare Veränderungen in der Praxis. Sein Lebenswerk wurde vielfach übersetzt, insbesondere seine Bände zur „Wirtschaftsethik“, die als Standardwerk evangelische Wirtschaftsethik gelten.